Ein einsamer Schauspieler hat sich vor der bevorstehenden Verdummung der Menschheit in die absolute Einsamkeit zurückgezogen. Kein Mensch darf ihn besuchen. Die einzige Ausnahme: Katharina, ein 9-jähriges Mädchen, von ihrer Mutter geschickt, bringt dem „Eremiten“ Nahrungsmittel. Das Mädchen wird zum Hoffnungsschimmer und einziger Verbindung nach draußen. Sonst lässt er niemanden in seine Wohnung. Die Mäuse halten sich allerdings nicht an dieses Verbot. Mit List versucht der alternde Mann sie zu vertreiben.
Der Schauspieler lebt in seiner Vergangenheit und in der Erinnerung an seine größte und geliebte Rolle: Shakespeares König Richard III. Dessen Identitätshülse stülpt sich der Schauspieler in regelmäßigen Abständen über, indem er sich noch einmal die (Bühnen-)Krone aufsetzt und die Vorstellung genießt, ein König zu sein.
Thomas Bernhards „komödiantisches Weltekeltheater“ hat nicht an Aktualität verloren. Im Zentrum seines Stückes stehen existenzielle Fragen. Wie wollen wir leben? Finden wir Kraft für einen Neubeginn? In einem komödiantischen Totentanz, hin- und hergerissen zwischen Genialität und Größenwahn, versucht ein Mann den Sinn seines Lebens zu begreifen. Hat er als Schauspieler und als Mensch versagt? Für welche Richtung hätte er sich ohne Kompromisse entscheiden sollen? „Entscheiden wir uns, haben wir falsch entschieden. Das Leben ist kompliziert, nicht einfach.“
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