Das Theater an der Rott hat mit der Uraufführung des Monomusicals „Mein Kampf“ nicht nur für überregionale sondern auch für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Sogar in Londons „The Times“ wurde über die Produktion berichtet.
Adolf Hitlers Programmschrift „Mein Kampf“ bildete die Basis für dieses Bühnenwerk. Natürlich fragt man sich sofort, wie Hitlers menschenverachtende Ideologie und die Gräueltaten, Verbrechen des Nationalsozialismus und ein Musical zusammenpassen? Regisseur Malte C. Lachmann erklärt, was die Zuschauer*innen erwartet und was man sich darunter vorstellen kann:
„Eigentlich verbietet es sich ja, das Machwerk eines menschenverachtenden Diktators auf die Bühne zu bringen – und dann auch noch als Musical, das als Form ja erst mal unterhaltsam daherkommt. Aber ich glaube: Wenn man über ein Thema per se nicht lachen, ja vielleicht gar nicht sprechen darf, dann kommen wir auch nie zu einer echten Auseinandersetzung und Aufarbeitung. Deshalb haben wir uns ans Werk gemacht und betrachten durch eine satirische Brille die Inhalte von Hitlers Manifest mithilfe von Musik, Komik und Choreographie. Denn wer hat dieses viel zu lange, schlecht geschriebene Ding tatsächlich gelesen? Dabei interessiert uns besonders die Frage: Wo kamen damals eigentlich Hitlers Werte her? Wo kommen heute unsere her? Es geht dabei weder um eine Veralberung der Schrecken des Nationalsozialismus, noch um einen didaktischen Umgang mit dem Publikum. Im Grunde ist es ganz einfach: Wir singen, lachen und stellen uns Fragen.“
Aufgrund des großen Erfolges – die Presse bezeichnete das „Experiment als gelungen“ – wird die Produktion wieder aufgenommen.