Über uns

BFD-Seminar Politik

Ein Seminar der anderen Art, so würden wir im Rückblick das BFD-Seminar – oder auch Seminar zur politischen Bildung genannt – beschreiben.

Unser Politik-Seminar fand in Geretsried statt, einer Stadt im Landkreis Bad Tölz und tatsächlich recht nah an Magnetsried (der Ort unseres ersten Seminars). Von der Größe waren wir anfangs recht positiv erstaunt, weil wir genauso wie bei Magnetsried mit einem Dorf gerechnet hatten. Da das Seminar nur für die BFDler war, waren wir nicht mit unserer üblichen Seminargruppe vor Ort, sondern nur mit einem Teil und Teilen aus den anderen Seminargruppen. Gleichzeitig waren in dem Seminarhaus FSJler aus dem sozialen Bereich anwesend, was dazu führte, dass wir um die 70 Leute in dem ehemaligen Hotel waren.

Da im Speisesaal nicht genügend Plätze vorhanden waren, wurde uns zu Beginn mitgeteilt, dass wir nicht unnötig lang sitzen bleiben sollten. Dies war jedoch nie das Problem, da das Essensangebot bei vielen so oder so nicht wahrgenommen wurde. Womöglich war das Abendessen am ersten Tag der Grund dafür. (Persönlich fand ich den Nudelsalat einfach zu gelb und sauer?). Das Essen verbesserte sich in den paar Tagen minimal.

Thematisch konnten wir uns zwischen 4 verschiedenen politischen Themen entscheiden. (Rechtspopulismus und Rechtsextremismus; Nachhaltigkeit; Krieg, Terror, Gewalt… (wie) können wir friedlich zusammenleben; Afrika im Zeitalter des Globalismus.) Letzteres war das Thema, für das wir uns beide entschieden haben. Während dieser 5 Tage beschäftigten wir uns nun also mit Afrika im Zeitalter der Globalisierung. Dr. Mouqadim Hassan war dabei unser Dozent und gab uns während der Zeit einen Einblick in die verschiedenen Bereiche. Wir schauten Dokumentationen über den Krieg und die Auswirkungen in Ruanda, über die Ausbeutung der ärmeren Bevölkerung und über die verschleierte Kinderarbeit. Auch beschäftigten wir uns mit der kolonialen Vergangenheit von Afrika und deren Auswirkungen in der heutigen Zeit. Ein anderes wichtiges Thema war der Einfluss riesiger Wirtschaftsmächte (wie China) auf einzelne Länder. Während wir an 4 von drei Tagen uns ausgiebig mit dem theoretischen Wissen beschäftigten, verbrachten wir den Mittwochnachmittag damit, uns eine Ausstellung über die NS-Zeit in München anzuschauen.

Da das Pflichtprogramm täglich nur bis 16:00 ging, hatten wir genug Möglichkeiten, die vor Ort angebotenen Freizeitaktivitäten durchzuprobieren. So spielten wir verschiedene Karten- und Brettspiele; kegelten, was das Zeug hielt; veranstalteten Just-Dance-Battles (und retteten dabei Aliens) oder nutzten das Angebot, vor Ort und eine Kosmetiktasche selber zu nähen. Über die Freizeitangebote können wir uns gar nicht beschweren. Auch außerhalb des Seminarhauses standen uns die Möglichkeiten offen, so fuhren wir einen Abend ins Kino nach Bad Tölz oder verbrachten ein paar abendliche Stunden in München.

Alles in allem war das Seminar ganz in Ordnung, wir haben viel gelernt und uns mit vielen Tatsachen auseinandergesetzt, mit denen wir zuvor nicht allzu viel verbracht hatten. Auch konnten wir uns kreativ ausleben und neben politischen Themen auch den Ausgleich mit sportlichen oder musikalischen Angeboten nutzen. Ein großer Punkt, der anders war als in den Seminaren zuvor war die Gruppe. So lernten wir tatsächlich ein paar Leute aus der Gruppe Gelb kennen, die wir ein paar Wochen später bereits wiedersehen würden.
Aber bis dahin dauert es noch ein bisschen und wer weiß, was uns auf dem folgenden Seminar erwartet.

Bis dahin
Jenni & Anni

Theater, Theater und noch mehr Theater

Als Bufdi am Theater reicht es mir natürlich nicht aus, täglich mit den Brettern, die die Welt bedeuten, konfrontiert zu sein. Deshalb fiel die Wahl meiner Wahlbildungstage selbstverständlich auf ein Seminar mit dem Überthema “Berufe hinter der Bühne”. Vom 21. bis zum 23. Februar konnte ich drei große Theaterhäuser in München besichtigen und dort unterschiedlichste Erfahrungen in verschiedenen Workshops und Führungen sammeln. Dabei war ich sowohl hinter, auf und vor der Bühne unterwegs. Was das alles bedeutet, erfahrt ihr jetzt.

Mein erster Tag fing schon ideal an. Ich bin nämlich fast zu spät gekommen, weil ich mich in der Münchener Innenstadt verlaufen habe. Im Endeffekt musste ich ein gutes Stück rennen, um meine Seminargruppe noch gerade so am Eingang des Residenztheaters beim Reingehen zu erwischen. Mit diesem etwas atemlosen Start wurde unsere kleine Seminargruppe direkt zu unserem ersten Workshop geführt. Und eine Führung dorthin war definitiv notwendig bei dem Ausmaß an Treppen, Fluren und Stockwerken. Aber dazu später mehr. Der erste Workshop fand auf einer der Probebühnen des Hauses statt und war der Theaterpädagogik gewidmet. Gestartet wurde mit einer kleinen Vorstellungsrunde und dann durften wir auch schon selbst Übungen ausführen. Das Thema waren “Hoch-” bzw. “Tiefstatus” und somit Rangfolgen unter Menschen, die an Körpersprache und Handlungsweisen erkennbar werden. Im Raum konnten wir uns unter Anweisungen in diesen Körpersprachen ausprobieren und als Abschluss selbst kleine szenische Einheiten spielen, bei denen jedem ein bestimmter Status zugeteilt wurde, dementsprechend man agieren und auch die Status der anderen erraten sollte.
Am Nachmittag bekamen wir kleine Einblicke in die Abteilungen Dramaturgie und Social Media durch Interviews mit Mitarbeitenden des Hauses, sowie eine Führung durch das Residenztheater, bei der wir die Maske, die Rüstkammer, die Schneiderei, den Requisitenfundus, die Bühne und die Unterbühne besichtigen konnten. Abends hatten wir die Möglichkeit kostenlose Karten für das Schauspiel “Warten auf Platonow” im Cuvilliéstheater zu bekommen. Zufälligerweise wurde bei uns im Theater an der Rott genau zu dieser Zeit das Schauspiel “Warten auf Godot” aufgeführt, von dem einige Elemente auch in “Warten auf Platonow” auftauchen, was ich als ziemlich coolen Zufall empfand. Das Stück hatte ein wirklich sehr interessantes Bühnenbild, das hauptsächlich aus einer großen Treppe bestand, dessen Stufen bei Berührung Töne von sich gaben.

Für die drei Tage in München waren diejenigen, die nicht in der unmittelbaren Umgebung Münchens wohnten, was mit mir im Endeffekt drei Personen waren, in einem Hostel untergebracht. (Kleine Story dazu: Eine von uns war schon einen Tag zuvor angereist und hatte ihre Sachen in einem der Spinde im Zimmer eingesperrt. Dieser Spind wurde dann allerdings vom Personal aufgebrochen, da diese davon ausgegangen waren, dass sie bereits abgereist wäre. Sie hat ihre Sachen am Abend aber glücklicherweise wieder bekommen.) Das Ziel des zweiten Tages war das Gärtnerplatztheater und er startete genauso gut wie der erste und zwar damit, dass wir zu spät kamen, was uns aber zum Glück niemand übel nahm. Im Theater angekommen, starteten wir mit einer Führung durchs Haus, was abermals unzählige Stufen und Wege mit sich brachte. Danach konnten wir in Kleingruppen einen Workshop in einer der Werkstätten besuchen. Ich war bei den Plastikern, wo wir coole Essensattrappen von Burgern aus verschiedensten Materialien herstellen durften, was wirklich sehr viel Spaß gemacht hat.
Am Nachmittag fand ein weiterer Workshop zum Thema Theaterpädagogik statt, diesmal zum Thema “Choreografien” oder auch “Regie führen”, bei dem wir uns in sowohl die Rolle der Regisseure als auch des ausführenden Ensembles versetzen durften, um so die möglichen Problematiken und geeigneten Vorgehensweisen erkennen zu können. Auch an Tag 2 gab es ein freiwilliges Abendprogramm. Diesmal konnten wir uns das Ballett “Giselle” im Gärtnerplatztheater anschauen, was wir auch taten.

Unsere letzte Station waren die Münchner Kammerspiele am dritten Tag. Treffpunkt war eine silberne Eingangstür am Bühneneingang. Dummerweise gab es davon mehr als nur eine und auch der Weg zum Bühneneingang selbst hat sich uns nicht so ganz erschlossen. So nahm ich auch den Freitag in meine Liste der Tage auf, an denen ich nicht rechtzeitig dort war, wo ich hätte sein sollen und machte meine Sammlung mit drei von drei Tagen komplett. Was wäre auch schon ein normaler Start in den Tag im Vergleich dazu? Freundlicherweise las uns eine Mitarbeiterin des Hauses am entsprechenden Eingang auf, den wir nach langer Suche doch noch fanden, und brachte uns zum Rest der Gruppe. Am Vormittag wurden uns einige technische Abteilungen vorgestellt, darunter Schnürboden, Ton, Licht, Video und das technische Direktionsbüro. Wir durften uns mit einem Bluescreen und Mikroports ausprobieren und uns wurden ein paar Techniken zum Knüpfen von Knoten beigebracht. Nachmittags gab es wie bei den anderen Häusern auch eine kleine Führung durchs Haus.

Und damit waren die drei Tage wie im Flug vergangen. Die Workshops haben sehr viel Spaß gemacht und es war auch einiges dabei, wo man selbst auch über seinen eigenen Schatten springen musste. Es war aber auch ziemlich anstrengend. Man läuft sehr viel durch die Gegend und da die Theaterhäuser alle so groß und weitläufig sind, erklimmt man so einige Stufen pro Tag. So kommt man definitiv auf seine Schritte. Da bin ich dann doch ganz froh, in einem etwas kleineren Haus zu arbeiten. Beschweren werde ich mich über unsere Treppen jedenfalls nicht mehr. Auch in anderen Bereichen war es sehr interessant, die Unterschiede der großen Spielstätten zu unserem Theater zu sehen. Umso erstaunlicher finde ich es, wie bei uns am Theater an der Rott so viele Bereiche und eine Breite von Aufgaben von wirklich einzelnen Personen abgedeckt und bewerkstelligt wird.

Mein Ausflug nach München war definitiv eine coole Erfahrung, von der ich sehr froh bin, sie erlebt haben zu dürfen. Und unser nächstes Abenteuer steht auch schon kurz bevor. Also seid gespannt!

Bis dann!
Jenni

Kekse, Enten und eine Gruselstunde

Eine verregnete Burg, eine mystische Geschichte und malerische Weinberge. Das war die Kulisse unseres zweiten Seminars. Vom 5. bis zum 9. Februar waren wir in Burg Hoheneck in Ipsheim einquartiert, wo unser Seminar zum Thema “Dimensionen von Identität” stattfand. Hauptbestandteil der Woche war ein Workshop, den wir uns zuvor aussuchen durften. Aber erstmal zurück zum Anfang.

Zur Begrüßung gab es für jeden einzelnen einen Glückskeks, der uns mit mehr oder weniger hilfreichen Ratschlägen für das Leben in die Woche starten ließ. Voller Inspiration konnten wir uns so natürlich direkt in unser Wochenthema einfühlen und uns der Frage widmen: „Wer bin ich eigentlich?”. Dass dabei dann so tolle Dinge, wie ein Gedicht über eine Anleitung zum Glücklichsein herauskommen, ist ja eigentlich vorhersehbar .
Damit wir uns auch nicht ständig verlaufen, gab es am ersten Tag eine kleine Burgführung für uns. Und was wäre eine richtige Burg ohne eine anständige Gruselstory? Denn in Burg Hoheneck spukt die weiße Frau, die das Gemäuer vor langer Zeit verfluchte, wie uns erzählt wurde. Das Burgerlebnis bei Tageslicht reichte uns natürlich nicht, weswegen wir uns passend zur Geisterstunde nachts auf eigene Faust auf Erkundungstour begeben haben. Ein, zwei Schreckmomente gab es dabei tatsächlich, die aber dann schnell auf die nächtliche Atmosphäre geschoben wurden.

Mit dem Dienstagnachmittag starteten die Workshops, die uns für die restliche Woche beschäftigen sollten. Es gab drei Auswahlmöglichkeiten: Performance, Malerei und Fotografie. Wir sind beide im Malerei- bzw. Zeichenworkshop gelandet und machten so schnell Bekanntschaft mit unserer Workshopleitung Klaus Erika Dietl, der als freischaffender Künstler arbeitet. Mit seiner lieben Art überzeugte er uns zweifellos, auch wenn seine mystischen Aufgabenstellungen anfänglich für ein wenig Verwirrung sorgten. Er ermutigte uns zu malen, wie wir es normalerweise nicht tun würden, neue Blickwinkel zu finden und uns in verschiedenen Techniken auszuprobieren, sodass wir am Ende tatsächlich kleine Kunstwerke vor uns liegen hatten. Nicht ohne Hilfe natürlich. Mit Feuereifer suchte Klaus die gesamte Burg nach Materialien für uns ab, um unsere Ideen umsetzbar zu machen und machte auch nicht halt davor, für Dinge, die er nicht auftreiben konnte, andere Lösungen zu finden. So wurde aus einem Gummihandschuh kurzerhand ein improvisierter Fingerhut und eine Glasplatte aus der Küche zu einem Druckutensil für Malereien.
Da ein so großer Berg an tollen Werken nicht ungesehen bleiben darf, präsentierten wir den Gruppen der anderen Workshops unsere Endprodukte in einer kleinen Ausstellung am letzten Abend. Andersherum konnten wir auch sehen, wie die anderen Gruppen ihre Zeit genutzt haben und ihre Ergebnisse bestaunen. Für ihre Mühen bekamen die Workshopleitungen persönliche Geschenke, Klaus bekam unter anderem Kekse geschenkt, denn kein Seminar ist vollkommen ohne die allseits geliebten Kekse.

Selbstverständlich besteht so ein Seminar nicht nur aus durchgeplanten Programm. Unsere Freizeit nutzen wir dazu, gemeinsam neue Spiele auszuprobieren oder spazieren zu gehen. Dabei stießen wir auf zwei Alpakas, die nahe der Burg lebten und tauften sie liebevoll Karl und Charlotte. Bei einem unserer Rundgänge durch die Burg entdeckten wir einen Eisautomaten, dem wir fortan tagtäglich einen Besuch abstatteten. Langweilig wurde es dort also nie. Da die Seminargruppe immer dieselbe bleibt, hat man immer wieder mit den gleichen Menschen zu tun. Dort entstehen tolle Freundschaften, sodass die Woche wirklich sehr viel Spaß macht und immer lustig ist. Denn obwohl man aus dem Seminar mit einem Ohrwurm über eine Ente, die sowohl zwei Flügel, zwei Beine als auch einen Schwanz und einen Schnabel hat, herauskommt (selbst die Warm-ups bleiben uns in Gedanken erhalten), bleibt einem die Woche sehr positiv in Erinnerung, sodass man sich direkt auf das nächste Seminar freut. Das sogar in der gleichen Location stattfindet. Wie es sich von diesem Seminar unterscheidet, könnt ihr in den nächsten Beiträgen erfahren.

Bis dann!
Anni & Jenni

Eventmanagement in der Live-Musik-Branche

Ein weiterer Teil der Seminare eines BFD sind die Wahlbildungstage. Für mich stand recht schnell fest, dass ich den Workshop: Konzert- und Veranstaltungsmanagement in Nürnberg in der MUZ (Musikzentrum) nehmen würde. Dieser fand vom 20. November – 22. November statt.

Der Workshop begann am ersten Tag mit einer Vorstellungsrunde von allen Teilnehmern sowie unseren Einsatzstellen. Dadurch konnte man ein erstes Gefühl für die Gruppe bekommen, mit der man die nächsten paar Tage den Workshop durchführen würde. Der Einstieg in das Thema: Eventmanagement in der Live-Musikbranche war ein kurzer theoretischer Überblick über die Aufgabenbereiche eines Eventmanagers und einer groben Richtlinie für die folgenden Tage. In Zweiergruppen informierten wir uns danach über bekannte Festivals in Bayern (E-Werk; Z-Bau; Modularfestival; Luise – the Cultfactory; Rock im Park und die Eventfabrik) und stellten uns diese gegenseitig vor. Dabei konnte man direkt einen Überblick bekommen, was alles für ein anständiges Festival benötigt wird. Der erste Tag war somit ein guter Einstieg in die komplette Materie, sodass man danach tiefer in die einzelnen Bereiche reinschauen konnte.

Am nächsten Tag des Workshops wurden wir über die Beteiligten und alle wichtigen Gruppen bei solchen Veranstaltungen informiert (Geschäftsführung; Programmplanung & Booking; Infrastruktur; Ticketing; Kommunikation). Wir erarbeiteten konkrete Überblicke über die Einzelheiten der Abteilungen und dass ein Manager diese alle in Sichtweite behalten muss. Mir persönlich war gar nicht bewusst gewesen, wie viele verschiedene Aufgabenbereiche dazu gehören.
Nach dieser Einheit sollten wir uns mit lokalen Events, die an diesen Tagen in Nürnberg stattfanden, auseinandersetzen und ein kreatives Werbeplakat erstellen. Am Ende vom Tag hatten wir die Möglichkeit, als Gruppe oder einzeln zu einem dieser Events zu gehen. Da die meisten aber einen Heimweg mit den Öffis hatten, sind wir als Gruppe zu keinem dieser Events gegangen.

Unseren letzten Workshoptag starteten wir mit einem Interview eines Angestellten der MUZ, der uns seinen Lebensweg geschildert und uns sehr interessante Lebensgeschichten erzählt hat. Außerdem erhielten wir durch die beiden FSJler aus der MUZ eine Führung durch das Gebäude und dessen Geschichte. Als Abschluss des Workshops setzten wir uns mit verschiedenen Organisationen auseinander, die benachteiligte Gruppen in der Live-Musikbranche unterstützen (musikBYwomen; mental health in music, parenthood in music, Initiative barrierefrei feiern).

Persönlich kann ich sagen, dass der Workshop mir sehr viel Spaß gemacht hat, aber gleichzeitig auch sehr anstrengend war. Ich fand es total interessant herauszufinden, was alles zum Eventmanagement dazu gehört und konnte auch für mich feststellen, dass ich vieles davon vorher nicht so berücksichtigt hatte. Ein großer Teil des Workshops war theoretisch und war dementsprechend langatmig und anstrengend. Aber der Workshop hat mir auch geholfen, über den Tellerrand zu schauen und vor allem, wenn es um barrierefreie Festivals geht, mich damit intensiver auseinanderzusetzen.

Im Vergleich zu mir hatte Jenni in ihren Wahlbildungstagen mehr praktische Erfahrung, also seid gespannt. Bis bald!
Anni

Von Kühen und Kennenlernspielen

Ein wichtiger Teil des Bundesfreiwilligendienstes sind die Seminare. Aber was macht man dort überhaupt? Wie ist das aufgebaut? Geht man da in die Schule?

Auch wir wussten zu Beginn nicht wirklich, was es mit den Seminaren auf sich hat und starteten ohne wirkliche Ahnung, was auf uns zukommen würde, in unsere erste Seminarwoche. Ein paar Fakten vorab: Unser erstes Seminar ging vom 9. bis zum 13. Oktober 2023 in Magnetsried (ein kleines Kaff in der Nähe von München, in dem wahrscheinlich mehr Kühe als Menschen leben). Und hatte den Übertitel “Ankommen und Kennenlernen.”
Ankommen und Kennenlernen passt auch wirklich wie die Faust aufs Auge, denn die meiste Zeit verbrachten wir damit, Kennenlernspiele zu spielen. So können wir am Ende des 1. Seminars doch behaupten, die Namen der meisten Leute zu kennen.

Die Einteilung der Zimmer verlief zu Beginn recht schnell, da wir niemanden kannten und uns somit einfach in das nächste freie Zimmer einteilen ließen. Das hatte auch seine Vorteile, so musste man nicht selbst die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Zimmer richten und hatte direkt die Möglichkeit, Seminarteilnehmer kennenzulernen. Neben der Zimmereinteilung war auch die Essensauswahl eine Sache, die uns von vornherein ein wenig Sorgen bereitet hat. Aber umso besser war es, dass das Essen alle Erwartungen übertroffen hatte und wirklich gut war.

Am zweiten Tag wurde in der Gruppe entschieden, dass wir ein Gruppenspiel spielen würden: das Mörderspiel. Also hat jeder seinen Namen auf einen Zettel geschrieben und einen anderen gezogen. Man musste nun der Person, die man gezogen hatte, irgendeinen Gegenstand geben und wenn diese ihn annimmt, dann wurde sie erfolgreich getötet und man erhält ihren Zettel. Das Spiel hatte nun nur zur Folge, dass niemand mehr irgendwem traute, was das Kennenlernen ein bisschen interessanter machte. Am Ende überlebten wir beide. Getötet hatten wir aber auch keinen. Ob das als Gewinn zählt? Ansichtssache.

Die ersten Tage wurden dazu genutzt, uns mit den ganzen Menschen zurechtzufinden, uns unsere Einsatzstelle vorzustellen und so Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu finden. Auf diese Weise lernten wir knapp 30 Leute innerhalb weniger Stunden kennen. Auch erstellten wir Steckbriefe voneinander und konnten so mehr über unsere Lieblingsnudeln und außergewöhnlichen Talente erzählen. Neben solchen Kennenlernspielen waren auch Teambuilding-Einheiten mit von der Partie. So nutzten wir das warme Wetter und zeigten, wie gut wir als 30-Leute-Team funktionierten. Wir übergaben Rohre, entwickelten Strategien, nur damit am Ende die Kugel doch nicht in der Schale landet, sondern knapp daneben.
Um uns während des Seminars auch noch ein bisschen mit Kultur und somit unserem kulturellen Jahr auseinanderzusetzen (und nicht nur mit uns), sollten wir die Einwohner Magnetrieds zu verschiedenen Themen befragen, Bilder von Orten und Objekten die wir als Kultur und als Nicht-Kultur verstehen machen und diese am Ende den anderen vorstellen.

Zwischen den vorgeschriebenen Einheiten gab es noch weitere kreative Möglichkeiten, die wir freiwillig machen konnten. Zum Beispiel “Briefe an uns selbst”. Das war ein Angebot unserer Seminarleiterinnen. Wir konnten alles Mögliche in diese Briefe schreiben (es gab auch Schreibideen) und sie danach an uns selbst adressieren. In einem Jahr werden wir diese Briefe zugeschickt bekommen und können nachlesen, was unser zwei Jahre jüngeres Ich so zu sagen hatte.
Ein weiteres Highlight war das Lagerfeuer. Wir verbrachten alle einen Abend gemeinsam mit Lieder singen, gegrillten (oder eher flambierten) Marshmallows (geschmeckt haben sie trotzdem) und nutzten fleißig die Gelegenheit, um einander zu ermorden (natürlich nur im Spiel).
Am letzten Abend der Seminarwoche teilten wir uns in Gruppen auf und bereiteten einen Abschiedsabend vor. Mit Musik, Licht, selbst gestalteten Hintergrund für Fotos, Buffet und Getränkeversorgung konnten wir nochmal bis zum Ende feiern und einen schönen Abschluss finden. Wir beide nutzten die Zeit zwischen Abendessen und Feier, um für ein paar Leute und uns Wein zu kaufen (denn sag nie no zu vino). Und so bleibt uns auch der letzte Abend als sehr schöne Erinnerung zurück, auf dass wir nun mit Freude auf das nächste Seminar warten.

Abschließend kann man sagen, dass das Seminar sehr spielerisch kreativ gestaltet ist und man sich selbst viel einbringen kann, wenn man möchte. Man wird aber auch nicht gezwungen. Für uns war das erste Seminar sehr gut, um einfach mal alles zu erfahren und alle kennenzulernen, weil wir uns recht wenig vorstellen konnten. Man setzt sich grundlegend mit unterschiedlichen Themen auseinander. Zudem lernt man unglaublich viele coole Leute kennen, sodass man sich eigentlich schon direkt aufs nächste Seminar freut.

Und klar, über das folgende Seminar werden wir auch wieder fleißig berichten, bis dann!
Jenni & Anni

Was ist BFD?

BFD… und was macht man da?

Wir reden die ganze Zeit von “BFD” und “Bufdi sein”, aber was bedeutet das eigentlich?
BFD ist die Abkürzung für den Bundesfreiwilligendienst. Im Allgemeinen versteht man darunter, wie bei einem FSJ (freiwilliges soziales Jahr), ein freiwilliges Engagement, das in allen möglichen Bereichen absolviert werden kann. Da wir beispielsweise an einem Theater angestellt sind, befinden wir uns im Bereich Kultur und Bildung. Der BFD ist eine Vollzeittätigkeit für ½ – 1 Jahr (teilweise sind auch Verlängerungen möglich). Entlohnt wird man dafür in Form eines monatlichen Taschengeldes. Anders als beim FSJ gibt es für den BFD keine Altersbeschränkung und es ist auch möglich, mehrere BFDs im Laufe seines Lebens zu absolvieren.

Zusätzlich zur Arbeit in der Einsatzstelle wird einem Freiwilligendienstler eine gewisse Anzahl an Bildungstagen vorgeschrieben, die in dem Jahr absolviert werden müssen. Die insgesamt mindestens 25 Bildungstage werden durch 4 einwöchige Seminare, ein eintägiges Aufbauseminar, 3 Wahlbildungstage und einen selbstorganisierten Bildungstag abgedeckt. Das BFD schreibt außerdem ein einwöchiges politisch orientiertes Seminar vor, weshalb der selbstorganisierte Bildungstag für uns nicht verpflichtend ist, da unsere Bildungstage dadurch bereits erreicht werden.
Unsere Seminare werden durch Spielemobile e.V. organisiert, der Träger der Freiwilligendienste Kultur und Bildung in Bayern. Alle Freiwilligen in Bayern sind auf insgesamt 6 Seminargruppen aufgeteilt, die nach Farben benannt sind. Unsere Seminargruppe ist zum Beispiel die Gruppe Türkis. Jede Gruppe wird von einer Bildungsreferentin/ einem Bildungsreferenten geleitet, die in diesem Jahr für uns verantwortlich sind und sich auch in regelmäßigen Abständen vergewissern, dass es uns in unseren Einsatzstellen gut geht. Die 4 Seminare sind unterschiedlichen Überthemen gewidmet, mit denen wir uns die Woche über dann beschäftigen. Bei den Wahlbildungstagen gibt es mehrere Angebote zu den verschiedensten Themen, von denen wir uns dann eines aussuchen dürfen. Von Eventmanagement über Upcycling oder Stimmtraining zu DJ-Workshops und Workshops mit geschichtlichem Schwerpunkt ist alles dabei. Wofür wir uns im Endeffekt entschieden haben, erfahrt ihr in späteren Beiträgen.

Ein weiterer Teil eines Freiwilligendienstes ist ein vom Freiwilligen selbst organisiertes Projekt in der jeweiligen Einsatzstelle. Das kann alles Mögliche sein, eine Veränderung/ Verbesserung in der Einsatzstelle, eine Veranstaltung oder auch etwas Materielles wie das Gestalten von Postkarten zum Beispiel. Im Grunde ist alles als Projekt denkbar, was im Rahmen der Einsatzstelle und der Kreativität der Freiwilligen möglich ist. Unser Projekt ist dieser Blog hier, mit dem wir Außenstehenden einen tieferen Einblick in das Theater und unseren Alltag dort geben wollen.

Doch nun zum BFD am Theater. Was macht man da eigentlich die ganze Zeit über?
Hier am Theater an der Rott sind wir für Regieassistenzen bei einzelnen Produktionen eingeteilt. Teilweise arbeiten wir dabei allein, teilweise mit Aurelia, der festen Regieassistenz des Hauses, zusammen. Anni ist dabei hauptsächlich bei den Schauspielproduktionen dabei, während Jenni für das Musiktheater eingeteilt ist. Unsere Aufgaben dabei sind, die Proben und Vorstellungen zu begleiten, dort mitzuschreiben, das Skript zu aktualisieren und auch Infos weiterzuleiten oder Dinge direkt selbst zu besorgen, wenn das möglich ist. Teilweise bekommen wir auch die Möglichkeit, eigene Ideen oder Vorschläge bei Inszenierungen einzubringen. Als Regieassistenz fällt auch die Abendspielleitung bei den Vorstellungen in unseren Aufgabenbereich. Da wir an unserem Haus keine feste Inspizienz haben, übernehmen wir die Durchsagen und Einrufe an das Ensemble, sowie die Gongs für die Zuschauer. Je nach Produktion kommen bei den Vorstellungen noch weitere Aufgaben dazu, wie bei schnellen Kostümwechseln zu helfen, den Vorhang zu öffnen bzw. zu schließen, Requisiten reichen oder entgegennehmen und wegräumen, wenn sie nicht mehr benötigt werden, oder auch ganz simple Sachen wie das Aufhalten von Türen, damit die Schauspieler schneller von einem Punkt zum anderen gelangen. In manchen Fällen haben wir sogar die Möglichkeit, selbst mit auf der Bühne zu stehen, beispielsweise als Statist oder um bestimmte Gegenstände auf die Bühne zu bringen.

Wenn wir gerade nicht für eine Produktion eingeteilt sind, helfen wir dort aus, wo gerade Hilfe benötigt wird. So passiert es, dass wir in den verschiedensten Gewerken und Abteilungen landen und keine Aufgabe wie die andere ist. Wir haben schon bei einer Ausstellung geholfen, Bilderrahmen aufgehängt und einen Weihnachtsbaum geschmückt. Im Büro helfen wir bei der Sortierung und Verteilung von Plakaten, kategorisieren Ordner oder scannen und kopieren Noten- oder Textbücher. Immer was zu tun gibt es in der Ausstattung oder der Kostümabteilung. Da geht’s dann ans Fundus ein- oder umräumen, Requisiten anfertigen oder manchmal sogar Einkäufe erledigen. An Abwechslung fehlt es uns hier also definitiv nicht.

Am Theater zu arbeiten, hat natürlich auch seine Vorteile. Wir dürfen uns jede Produktion kostenlos anschauen und bekommen weitere Frei- bzw. Steuerkarten für Freunde und Familie. Und was natürlich am besten ist: Wir dürfen bei so vielen tollen Produktionen selbst auf verschiedenste Weise mitwirken und unglaublich viele fantastische Menschen kennenlernen. Wenn sich das Jahr da mal nicht lohnt.

Seid gespannt für weitere Einblicke in unser Leben am Theater, in den nächsten Beiträgen!
Anni & Jenni

Wer sind wir?

Abi und was dann? Wie wir zum Theater an der Rott kamen.

Wer sind wir und wo kommen wir her?

A: Hey, ich bin Ann-Katrin Feuerstein, aber eigentlich immer nur Anni und seit Anfang September eine der zwei Bufdis hier am Theater an der Rott. Ursprünglich komme ich aus der Nähe von Nürnberg und bin für meinen Bundesfreiwilligendienst nach Eggenfelden umgezogen.

J: Hi, ich bin Jenni oder offiziell Jennifer Kiess und wie Anni Bufdi am Theater an der Rott für die Spielzeit 2023/24. Ich bin 19 Jahre alt und komme ursprünglich aus Baden-Württemberg aus der Nähe von Mosbach und lebe jetzt hier in Eggenfelden für dieses Jahr.

Was machen wir den ganzen Tag?

A: Wenn für eine Produktion geprobt wird, verbringe ich die meiste Zeit auf der Probebühne (oder im Großen Haus / Studio) und begleite die Proben. Wenn keine Proben anstehen, findet man mich meistens bei Barbara in der Ausstattung oder auf der Suche nach Aufgaben im Haus.

J: Da kann ich mich Anni nur anschließen, je nachdem ob für uns gerade eine Hospitanz bzw. Regieassistenz ansteht, sind wir entweder immer bei den Proben als Assistenz dabei oder helfen sonst im Haus aus, wo wir gerade gebraucht werden. Das kann im Büro oder in den einzelnen Abteilungen sein. Für mich ist es meistens die Ausstattung, wo es eigentlich immer irgendwas zu basteln gibt oder auch die Kostümabteilung, wenn es mal wieder ans Funduseinräumen geht. Ich habe aber auch schon beispielsweise in der Schneiderei ausgeholfen.


Warum haben wir uns für einen BFD am Theater entschieden?

A: Ich wollte nach dem Abi nicht direkt weiter lernen, dementsprechend stand für mich schnell fest, dass ich ein Jahr was ganz anderes machen will. Ursprünglich wollte ich ins Ausland und für ein Jahr in einem anderen Land leben und arbeiten. Das hat dann aber aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt. Also habe ich mich nach was anderem umgesehen und bin dann beim FSJ/BFD hängen geblieben. Und nachdem ich nach einiger Recherche herausgefunden hatte, dass man das FSJ/BFD auch im kulturellen Bereich machen kann, stand meine Entscheidung. Die Theaterwelt und die Menschen dahinter haben mich schon immer interessiert und fasziniert. Ich habe bereits in der Schule freiwillig in einem Wahlkurs hinter der Bühne geholfen und wollte dies nun endlich in einem richtigen Theater erleben. Ja, und dann ging’s ans Bewerben und an die Vorstellungsgespräche und nach einiger Zeit (und einigen Absagen), wurde ich am Theater an der Rott genommen. Es hat mich unfassbar gefreut. Ich hatte dann recht schnell auch eine erste Probewoche, wo ich das Theater und die Menschen bereits einmal kennenlernen durfte, bis es dann ab September richtig losging.

J: Eigentlich war für mich bereits ein Praktikum im Theater in meiner Schulzeit geplant, das dann leider aufgrund der Pandemie ausfallen musste. Interesse am Theater hatte ich also schon die ganze Zeit über. Ich war fasziniert von der Theaterwelt, den Bühnenbildern, den kreativen Inszenierung und den spannenden Storys, deswegen wollte ich die Berufe hinter der Bühne kennenlernen, quasi die ganzen künstlerisch kreativen Köpfe, die das alles erst möglich machen.
Zunächst wusste ich gar nicht, dass FSJs bzw. BFDs in diesen Bereichen möglich sind, dass das FSJ Kultur und Bildung überhaupt existiert, bis ich zufällig bei Recherchen darauf gestoßen bin. Damit war sofort klar, was ich gerne mit diesem Jahr anfangen möchte.
Dass ich ausgerechnet in Eggenfelden am Theater an der Rott gelandet bin, war zumindest von meiner Seite aus eine doch recht spontane Entscheidung. Bei meinen Bewerbungen zuvor hatte ich keine passende Stelle an anderen Theatern gefunden und im Grunde schon damit abgeschlossen, dass das nichts mehr wird. Glücklicherweise war hier in Eggenfelden noch ein Platz übrig. Also bin ich fast 400 km zum Bewerbungsgespräch hergefahren. Obwohl mein ursprünglicher Plan nicht beinhaltete, so weit von Zuhause wegzuziehen, waren die Stelle und die Menschen so überzeugend, dass ich sofort begeistert war. Ich habe die Stelle direkt angeboten bekommen und somit stand die Entscheidung fest: ich ziehe von Zuhause aus. Innerhalb von einer Woche hatte ich dann meine Wohnung und so bin ich hier gelandet.

Gibt es für uns eine Lieblingsproduktion?

A: Das ist schon schwer, ich kann nicht wirklich sagen, dass ich eine Lieblingsproduktion hätte, irgendwie hat jede Produktion, in der ich bis jetzt mitwirken durfte immer was Neues für mich beinhaltet, so dass ich da jetzt gar nicht konkret einen Favoriten habe. Ich glaube, eine Produktion, an die ich immer zurückdenken werde, ist „Die Mausefalle“, unter anderem weil es meine allererste Produktion war.

J: Ich freue mich das ganze Jahr über schon auf den „Kleinen Horrorladen“, unser Sommermusical, meine letzte Produktion. Das liegt allerdings noch in der Zukunft, deswegen kann ich noch nicht sagen, ob das meine Lieblingsproduktion sein wird. Abgesehen davon ist es echt schwierig einen Favoriten zu benennen, da ich an so unterschiedlichen Stücken beteiligt bin und jedes davon eine andere Art von Musiktheater ist. Ich habe schon szenische Konzerte, Tanztheater und jetzt auch eine Operette begleitet und jede Produktion für sich war wirklich toll.

Was ist uns bis jetzt besonders in Erinnerung geblieben?

A: Also vor allem, dass hier kein Tag wie der andere ist und man dadurch natürlich einfach so unglaublich viele Eindrücke hat, die man alle gar nicht erfassen kann. Eine Sache (von wirklich vielen), die mir jetzt direkt kommt: Bei “In 80 Tagen um die Welt”, gab es einen extrem langen Schal, der in einer Szene geworfen wurde, sodass die Stricknadeln rausgefallen sind. Ich habe somit viel Zeit verbracht, diesen Schal wieder “zurechtzustricken”. Aber das ist nur eine von vielen Situationen (über ein paar andere werden wir zu späterem Zeitpunkt noch reden).

J: So im Allgemeinen einfach die gute Atmosphäre im Theater und während den Proben und wie schnell man hier von allen aufgenommen wird. Was ich auch wohl niemals vergessen werde, war ein Moment bei “Picasso – Dora Maar, das Pferd und der Stier”, wo während der Vorstellung einer der Tänzer plötzlich die Klinke der Tür auf der Seitenbühne in der Hand hatte und wir uns für einige Sekunden nur entsetzt angeschaut haben. Nach anfänglicher Panik, was denn nun zu tun ist, war dies im Endeffekt eine wirklich sehr witzige Situation.


Ein Funfact über uns:

A: Ich habe 7 Jahre lang Klavier gespielt und kann keine Noten lesen.

J: Ich habe im letzten Jahr eine regelrechte Duftkerzensucht entwickelt.

Bufdis in den Startlöchern

Hallihallo, wir sind Jenni und Anni oder Anni und Jenni und in diesem Blog zeigen wir euch alle “Eggen und Felder” des Theaters an der Rott! Wir werden euch das Haus und die Theaterwelt aus Sicht eines Bufdis darstellen, wie wir sie kennenlernen durften, und euch bei unserem BFD-Jahr in der Spielzeit 2023/2024 mitnehmen.

Hier geben wir euch Einblicke in unsere persönlichen Erfahrungen und Infos zu unserem Bundesfreiwilligendienst, was wir den ganzen Tag lang so treiben und wo wir überall mitwirken dürfen.

An Tag eins wurden wir direkt mit einer der wohl wichtigsten Aufgaben betraut: dem Kleben von Notenblättern. Was wie ein recht simpler Auftrag erscheint, wird doch schnell zu einer kleinen Herausforderung. Und zwar dann, wenn sich nach einiger Zeit intensiven Klebens herausstellt, dass man das Lied gerade einmal kurz umgedreht hat und nun rückwärts spielen kann. Aber mit einer Schere und vielen Nerven konnten wir unsere erste Komplikation mit Bravour meistern und dabei direkt ein paar Arbeitsstunden mehr sammeln. Wie sich herausstellen wird, wird diese Erfahrung vor allem für Jenni noch von Nutzen sein, die noch einige Zeit mit Noten verbringen wird, aber dazu später mehr.

Nachdem wir an Tag zwei direkt mit unseren Schlüsseln für das Haus ausgestattet worden sind, stand uns ab da nichts mehr im Weg unserer Arbeit nachzugehen – außer der Türen. Diese schienen sich nämlich noch nicht recht an die neuen Gesichter gewöhnt zu haben, denn sie wollten uns einfach keinen Einlass gewähren. Und so verbrachten wir etliche Minuten damit, den elektronischen Schlüssel immer wieder in das Schlüsselloch zu stecken, in der festen Überzeugung, dass der nächste Versuch erfolgreich sein würde, bis uns das Glück oder ein anderer Mitarbeiter erlöste.

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten mit der Logistik des Hauses stand unser erstes großes Ereignis vor der Tür: das Jubiläumsfest!

Um so ein Ereignis präsentabel über die Bühne zu bringen, braucht man natürlich erst einmal eines: gute Vorbereitung. Bei dieser haben wir selbstverständlich fleißig mitgewirkt und unsere ersten Fähigkeiten präsentiert. Für die zugehörige Ausstellung wurden dutzende Ordner mit alten und weniger alten Programmheften von uns unter die Lupe genommen und sorgfältig sortiert. So viel Können erfordert zweifelsohne eine Menge Platz, weshalb wir tagelang den Boden des Büros vollkommen belagert und zu unserem (bis heute noch beständigen) Arbeitsplatz erklärt haben. Damit war es natürlich nicht getan. Denn bereits nach nicht einmal einem Monat am Theater konnten wir unsere allererste Bühnenerfahrung sammeln. Die Mitarbeiter*innen des Theaters ermutigten uns, mit ihnen gemeinsam beim finalen Lied der Vorstellung am Jubiläumsfest auf der Bühne zu singen. „There is no business like show business“ wird uns somit von nun an immer an die Zeit im Theater und unser erstes Mal auf der „großen“ Bühne erinnern.

Was uns wohl aber am meisten von unserem Start im Gedächtnis bleiben wird, ist die Performance Bonkos, einem der Ensemble-Mitgliedern, bei der Stückplanpräsentation. Dieser war so eifrig in seiner Vorstellung, dass er vor lauter Enthusiasmus kurzerhand von der Bühne sprang. Damit war direkt klar, was für eine Energie und Leidenschaft uns in diesem Jahr begegnen würde. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Auch nach unserem Start ging es turbulent weiter oder eigentlich erst so richtig los mit dem Theaterleben, aber dazu erfahrt ihr in unseren nächsten Beiträgen mehr. Bis dahin hoffen wir, dass euch das Lesen genauso viel Spaß macht und machen wird, wie uns das Schreiben.

Bis zum nächsten Beitrag!

Anni & Jenni